Vienna Nightrow

Am 23.6. trafen sich Sportler aus dem ganzen Elbtal um gemeinsam die Reise nach Wien anzutreten. Das Ziel unserer langen Reise war die österreichische Hauptstadt Wien. Dort fand zum 6. Mal die Vienna Nightrow, ein Sprintrennen über 350m im 8er statt. Ich saß im „Elbtalachter“ der Junioren, einer Renngemeinschaft aus DRV, DRC, Radebeul und Laubegast. Mit dabei auf dem Wettkampf waren ebenfalls ein Juniorinnen 8er, ein Mix 8er und ein Studenten 8er aus Dresden sowie ein Junioren, Frauen und Männer 8er von Pirna.

Nach technischen Problemen mit einem Mietbus sind wir am späten Freitagabend sicher am Wiener Ruderklub Donau eingetroffen und haben dort im Kraftraum übernachtet. Nach einem reichhaltigen Frühstück im benachbarten Ruderverein ging es an die Regattastrecke an der Neuen Donau. Dort war bereits einiges los, da vor und nach unserer Regatta die Internationale Regatta Wien ausgetragen wurde. Die zahlreichen Achter (ganze 6 Stück) wurden abgeladen und angebaut. Am Vormittag stand das erste Training in der endgültigen Besatzung an (Frederico Baake Boavida (DRV), Wenzel Förster (DRC), Franz Cherubim (SSVPR), Karl Ney (DRC), Max Sascha Hartmann (DRV), Anton Seeger, Tobias Gertler (SSVPR), Lukas Nitzsche (DRV) und Steuerfrau Annastasia Jekatharina Ziegler(DRV)). Die Mannschaft hat sich langsam gefunden, jedoch fuhren wir aufgrund ungleicher Kräfteverhältnisse kreuz und quer über die Donau und freuten uns bereits sehr, in den Bahnen zu fahren ;D. Wir starteten also mit gemischten Gefühlen, aber viel Optimismus in den Tag, dass alles klappt und wir das Rennen sauber über die Strecke bringen. Zwischen dem Training und dem ersten Wettkampf blieb uns nicht viel übrig, als im Schatten zu bleiben und zu warten, denn die Regattastrecke war so weit außerhalb von Wien, dass eine kleine Stadtbesichtigung zu lange gedauert hätte.

Wir waren 16:30 Uhr gleich im ersten Rennen des Tages gefordert. Es ging um die Bahnverteilung für das Qualifying. Gestartet sind wir gegen Boote aus Österreich und Italien. Lange Zeit lagen wir in diesem Rennen auf dem 2. Platz, doch im Endspurt haben wir uns die Butter vom Brot nehmen lassen und knapp den 3. Platz belegt. Also starteten wir im folgenden Rennen gegen das stärkste Boot auf einer Außenbahn. Da die Veranstalter Chaos am Steg vermeiden wollten, mussten wir sofort wieder zum Start hinauffahren und das Qualifying Rennen austragen. Wir hatten also nur 15min aktive Pause und mussten uns nun gegen 2 österreichische Boote durchsetzen. Der erste aus diesem Rennen konnte sich direkt für das Finale qualifizieren. Die anderen Boote mussten in den Hoffnungslauf um dort um ein Finalticket zu kämpfen. Das 2. Rennen lief trotz der vorherigen Belastung deutlich besser und wir konnten uns einen 2. Platz errudern. Im 2. Lauf des Qualifying kam der Pirnaer Junioren Achter auf den 2. Platz und somit standen 2 sächsische Boote und 1 Boot aus Österreich im Hoffnungslauf. Und hier konnte nur ein Boot weiterkommen. Das Boot aus Pirna hatte die jüngere, aber eingespieltere Mannschaft. Der Ausgang dieses Rennes war also alles andere als vorhersehbar und für uns hieß es alles oder nichts!

Nach 3 Stunden Pause starteten wir bei einem angehenden Sonnenuntergang in den Hoffnungslauf. Das Rennen verlief perfekt und wir führten bereits vom Start weg. Im Endspurt verkürzte sich der Abstand so sehr, dass keiner von uns wusste, wer dieses Rennen gewonnen hatte. Noch abenteuerlicher wurde die Entscheidung, da wir einen Krebs gezogen hatten. Glücklicherweise hat sich herausgestellt, dass dies genau auf der Ziellinie passiert ist. Und erst als wir am Steg angelegt haben, wurde uns die ersehnte Nachricht überbracht, dass wir dieses Rennen mit einem Luftkasten Vorsprung tatsächlich gewonnen haben. Ein Blick auf die Zeit zeigte, dass wir selbst die Studentenboote und einige Männer Achter überflügelt haben. Überglücklich, dass wir im Finale von diesem internationalen Wettkampf standen konnten wir nun unser Boot fit für den Finallauf machen. Wie der Name der Regatta es schon sagt fand das Finale am späten Abend zwischen Dunkelheit und Flutlicht statt. Die Boote mussten also nicht nur aus Spaß, sondern auch aus Sicherheitsgründen beleuchtet werden. Die Mannschaften toppten sich gegenseitig mit Kreativität und der Menge an Beleuchtung. Die Boote wurden mit Lichterketten, Knicklichtern, Taschenlampen und allen möglichen anderen leuchtenden Dingen versehen.

Der Finallauf fand 22 Uhr statt. Die Mückenschwärme wuselten nur so vor den Flutlichtern und Taschenlampen der Bootsbeleuchtung und es ist ein komplett anderes Gefühl in der Nacht zu rudern. Die Finalgegner waren die Gleichen, wie im Bahnverteilungsrennen, nur hatten sie beide ein Rennen weniger in den Knochen. Der Platz auf dem Podest war uns mit der Teilnahme am Finale bereits sicher, doch nun ging es darum, wer wie hoch auf dem Treppchen steigen darf. Nach den 3 Rennen waren wir nun wesentlich besser eingespielt als zu Beginn des Tages. Dadurch haben wir es geschafft, uns im Endspurt an dem Boot aus Italien vorbeizuschieben und einen 2. Platz zu belegen. Die Mannschaft aus Österreich blieb unangefochten vorne. Wie uns im Nachhinein mitgeteilt wurde handelte es sich interessanterweise um die Besatzung von 2 4ern, die erst vor kurzem an einer EM teilgenommen haben. Wir waren also umso glücklicher, denn unser jüngster Teilnehmer saß erst das 3. Mal hinter einem Riemen und die Mannschaft an diesem Tag erst das erste Mal zusammen.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser bemerkenswerten Leistung!

Mitten in der Nacht wurde das Abbauen der Boote begonnen. Am nächsten Morgen stand dann das Hängertetris an. Gegen 10:45 verließen wir das Regattagelände und kamen deutlich schneller und ohne Komplikationen wieder in Dresden an.

Anton