Berliner Früh-Regatta

Vom 22.4. bis zum 24.4. war ich in Berlin Grünau, um an der diesjährigen Berliner Früh-Regatta teilzunehmen. Da in unserem Verein leider nicht genug Leute an diesem Wochenende Zeit hatten, um zu einer Regatta zu fahren, hat mich der Dresdner Ruderverein mitgenommen. Dadurch wurde mir ein sehr schönes Wochenende ermöglicht und für die Blasewitzer sind mit meiner Person noch einige Renngemeinschaften zu Stande gekommen.

Nachdem wir am Freitag angekommen waren und alle Boote angebaut hatten, konnten wir gleich nochmal aufs Wasser. Typisch für Grünau war das Wasser gründlich durchwühlt von Wellen, doch die Temperaturen waren angenehm und sogar die Sonne ließ sich manchmal blicken. Bei den Juniorinnen und Junioren sind leider aktuell nicht so viele SportlerInnen vorhanden, deshalb ist es möglich, sich Mannschaften aus verschiedenen Vereinen zusammenzustellen. Für dieses Wochenende war ein Vierer geplant, der aus zwei Pirnaerinnen, einer Dresdnerin und mir bestand. Da wir aufgrund der Entfernung nicht die Möglichkeit hatten, im Vorfeld zu trainieren, trafen wir uns gleich, um bei einer Ausfahrt zusammenzufinden und gemeinsam einen guten Vierer abzugeben. Nach einer schönen Ausfahrt bezogen wir unser Quartier. Wir durften in Bungalows direkt an der Strecke schlafen, welche zwar nicht besonders luxuriös waren, allerdings trocken und sehr gut gelegen. Nach einer kleinen Erkundung des dortigen Bootshauses gingen wir schon früh schlafen und erwarteten aufgeregt den nächsten Tag.

Als wir am nächsten Morgen früh aus dem Bungalow traten, erwartete uns ein wunderbarer Sonnenaufgang mit spiegelglattem Wasser auf der Strecke, der mit Bewundern und Wehmut betrachtet wurde, da allen klar war, dass das Wasser schon bald wieder lebhafter sein würde. Und so war das Wasser dann auch schon nach dem Frühstück zur ersten Ausfahrt wieder zunehmend wellig. Am Vormittag stand mein Einerrennen an. In dem Rennen waren auch einige Anfängerinnen, sodass viele besonders mit den Wellen zu kämpfen hatten. Eine Gegnerin allerdings konnte sich gleich am Anfang nach vorne schieben. Lange war ich knapp hinter ihr, doch dann fuhr ich noch einen (durch die Wellen sehr kippeligen) Endspurt und konnte als Erste die Ziellinie überqueren und daraufhin außer Atem am Siegersteg anlegen. Je später es wurde, desto mehr schaukelten sich die Wellen auf, was die Nervosität für unser Viererrennen, welches das letzte an diesem Tag war, steigerte. Als wir am Start lagen, bedankte sich zu unserem Überraschen der Kampfrichter bei uns und dem gegnerischen Berliner Boot, dass wir gemeldet hatten und das Rennen so stattfinden konnte. So ging ich mit einem positiven Gefühl in das Rennen - allerdings wurde es schnell sehr anstrengend, auch wenn die Berlinerinnen einige Probleme beim Steuern hatten, da ihr Steuerseil kaputt war. Der Zweikampf war über die ganzen 1500 m ein Kopf an Kopf (bzw. Bugball an Bugball) –Rennen. Permanent mussten wir noch eine Schippe drauflegen, doch am Ende kamen wir mit genau einer Sekunde Vorsprung im Ziel an. Dieser Erfolg freute uns alle sehr und wir holten am Siegerinnensteg unsere Medaillen ab. Die gute Stimmung ebbte auch nicht ab, als wir feststellten, dass auch unser Steuerseil im Endspurt gerissen war. Den Abend ließen wir - so ist es auf Regatta Tradition- mit einer leckeren Pizza ausklingen.

Am Sonntag stand für mich nur noch der Zweier mit meiner Partnerin vom Dresdener Ruderverein auf dem Plan. Auch davor fuhren wir früh nochmal raus, doch das Rennen war früher als das am Vortag, sodass uns nicht viel Zeit blieb. Ich wurde aufgeregter je näher das Rennen kam, doch im Rennen dann war die Nervosität verschwunden. Die erste Hälfte lief sehr gut und wir lagen gleich am Start vorne. Doch dann kam ein Motorboot vorbei, welches uns auf einer der Außenbahnen eine saftige Welle bescherte. Durch nasse Hände und Wasser im Boot wurden wir von einem anderen Boot überholt und kamen als Zweite ins Ziel. Trotzdem waren wir sehr zufrieden mit unserer Leistung und beide sehr froh über unsere Renngemeinschaft.

Nach und nach gingen noch die restlichen Rennen vorbei und wir konnten den Hänger wieder beladen. Nachdem wir noch kurz die Achterrennen vom Ufer aus bestaunt hatten, ging es mit etwas Sonnenbrand und zwei Medaillen im Gepäck glücklich und geschafft zurück nach Dresden.

Wilma