Europäische Hochschulmeisterschaften Rudern 2025 in Bydgoszcz

Vom 17. bis 21. September 2025 fanden die European University Championships (EUC) Rowing in Bydgoszcz, Polen, statt. Gemeinsam mit Ardavan, Justus und Marten vom USV TU Dresden startete ich dort für die TU Dresden im Männer-Doppelvierer über 1000 Meter.

Vorbereitung in Berlin

Die Woche vor den EUC verbrachten wir im Trainingslager beim SC Berlin Köpenick (SCBK). Auf den Berliner Gewässern konnten wir wertvolle Trainingskilometer sammeln – und ich selbst lernte das dortige Revier erstmals richtig kennen. Während die Trainingsbedingungen unter der Woche ideal waren, zeigte sich das Wetter am Freitag mit Regen von seiner ungemütlichen Seite. Am Samstag erschwerten zahlreiche Motor- und Segelboote mit ihren Wellen die letzten Vorbelastungen auf der Regattastrecke in Grünau.

Unser Boot für die Meisterschaften wurde uns freundlicherweise vom SCBK zur Verfügung gestellt. Am Ende des Trainingslagers transportierten wir dies zum Berliner Ruder-Club (BRC), wo es über den Sammeltransport der deutschen Mannschaften aus Hannover nach Polen gebracht wurde.

Anreise und erste Eindrücke

Am 17. September machten wir uns mit dem Auto auf den Weg nach Bydgoszcz – und überholten unterwegs den Bootstransport, der mit zahlreichen deutschen Booten unterwegs war. Nach der Ankunft stand zunächst die Akkreditierung auf dem Programm. Trotz längerer Wartezeiten konnten wir währenddessen bereits unser Boot entgegennehmen und anbauen.

Das Abendessen fand direkt an der Regattastrecke statt – ein großes Buffet mit vielfältiger Auswahl und, wenn man geduldig war, auch mit der Möglichkeit, sich mehrmals nachzuholen.

Unsere Unterkunft befand sich in einem Studentenwohnheim direkt gegenüber der Universität. Frühstück gab es täglich in der Uni, und zur Regattastrecke – etwa drei Kilometer entfernt – gelangte man bequem mit dem Shuttle oder Auto.

Training und Eröffnungsfeier

Am Donnerstagvormittag konnten wir das erste Mal auf der Regattastrecke in Bydgoszcz trainieren. Durch den intensiven Übungsbetrieb herrschten kräftige Wellen. Zudem war der Wasserstand recht niedrig, wodurch das Einsteigen vom festen Steg aus etwas tiefer war. Im Vierer war das noch machbar, Einerfahrer hatten allerdings größere Probleme mit dem Höhenunterschied.

Am Nachmittag folgte die Eröffnungsfeier im Stadtzentrum von Bydgoszcz. Dort traf sich das gesamte deutsche Team für ein gemeinsames Foto. Beim anschließenden Buffet ergaben sich viele nette Gespräche mit Sportlern aus ganz Europa. Zufällig kamen wir auch mit einem französischen Team ins Gespräch, das die Trophée des Rois in Versailles ausrichtet – eine Achter-Regatta über 800 Meter auf dem Schlosskanal.

Auf die Veranstaltung wurden wir erstmals aufmerksam, als die Italiener, die wir in Shenzhen kennengelernt hatten, dieses Jahr darüber auf Instagram gepostet haben. Da stand eigentlich schon fest, dass wir dort auch hinwollen. Jetzt wissen wir auch wann: 30.05.2026!

Halbfinale

Am Freitagvormittag stand unser Halbfinale an – eines von zwei Rennen mit je fünf Booten. Nach einem schnellen Start lagen wir zunächst gut im Feld, mussten uns im Endspurt jedoch mit Platz 4 zufriedengeben. Kurzzeitig befürchteten wir, das A-Finale verpasst zu haben, doch unsere Zeit von 2:57,75 Minuten war stark genug: Als fünftschnellstes Boot der beiden Halbfinals zogen wir über die Zeitregel doch noch ins A-Finale ein.

Finale

Der Samstag diente der Regeneration – eine kurze morgendliche Trainingseinheit, dann stand Erholung auf dem Programm.

Am Sonntagmorgen hieß es erneut früh aufstehen: Frühstück, kurzes Lockerfahren und dann volle Konzentration auf das Finale.

Uns wurde Bahn 6 zugeteilt, neben uns die Boote aus Frankreich und Litauen – beide im Halbfinale etwas schneller. Das Boot der Briten, die bereits im Halbfinale knapp vor uns ins Ziel kamen, lag auf Bahn 1. Unsere Strategie lautete daher: das Rennen als Time Trial fahren – ohne Zwischensprint, einfach so schnell wie möglich ins Ziel.

Nach 500 Metern lagen wir entgegen unseren Erwartungen noch auf Platz 2. Mit einer Schlagfrequenz von durchschnittlich 39,5 Schlägen pro Minute hielten wir das Tempo wie geplant konstant bis ins Ziel. Trotz eines sehr gut verlaufenen Rennens fehlten uns am Ende nur 0,78 Sekunden auf das britische Boot der University of Bath, das sich mit einem starken Endspurt noch an uns vorbeischob. Mit 2:54,30 Minuten belegten wir einen hervorragenden 4. Platz – hinter der Vytautas Magnus University (LTU), der Université de Lorraine (FRA) und eben den Briten.

Abschluss und Rückreise

Nach den Siegerehrungen und dem Abendessen an der Strecke gab es noch eine Party im Stadtzentrum, die von den Organisatoren veranstaltet wurde. Bevor es dorthin ging, wurde bereits auf dem Sportplatz vor dem Wohnheim gequatscht, getrunken und Trinkkultur ausgetauscht.

Am Montagmorgen machten wir uns nach einem kurzen Frühstück bei IKEA auf den Rückweg nach Dresden – geschafft, aber zufrieden.

Fazit

Mit einem starken 4. Platz im A-Finale, vielen neuen Eindrücken und einer rundum gelungenen Organisation blicken wir auf eine erfolgreiche EUC 2025 zurück. Ein herzliches Dankeschön an die TU Dresden/ das Dresdner Hochschulsportzentrum (DHSZ) und den SC Berlin Köpenick (SCBK) für die großartige Unterstützung!

Im nächsten Jahr werden wir in Zagreb wieder an den Start gehen – dann über 2000 Meter.

Conrad

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