Auf dem Weg zum Saisonhöhepunkt – ein Zwischenbericht 

Wow, so schnell vergeht die Zeit! Gerade noch habe ich den Bericht über den Saisonabschluss geschrieben, und nun bin ich schon fast am Höhepunkt der Saison angekommen – erst die Deutsche Meisterschaft und dann hoffentlich die Weltmeisterschaft in Poznań (Polen). Aber der Reihe nach:

Grundlagen legen auf dem Rabenberg

Vom 6. bis 17. Januar war ich im Trainingslager auf dem Rabenberg. Dort habe ich eine solide Basis aus Kraft und Ausdauer gelegt, die mir später noch gute Dienste leisten sollte. Den ersten Formtest hatte ich bereits am 25. Januar bei der Mitteldeutschen Ergometermeisterschaft – und dieser verlief erfolgreich: Ich konnte mir den 1. Platz sichern!

Diagnostik und Trainingslager in Portugal

Einen Monat später stand die Kraftleistungsdiagnostik in Hamburg/Ratzeburg an. Dort wurden unter anderem wichtige Werte wie der TKB oder das Umsetzen ermittelt. Direkt im Anschluss ging es mit dem Flieger ins sonnige Portugal, genauer gesagt nach Lago Azul, wo ich mit der Skull-Mannschaft der Männer zwei intensive Trainingswochen verbrachte. Zwischen den Canyons auf dem Wasser und schweißtreibenden Einheiten auf dem Ergo bereiteten wir uns gezielt auf die Langstrecke in Leipzig vor.

Bestzeit auf dem Ergometer und Langstrecke

Wieder zurück in Dresden wurde das Training „normal“ fortgesetzt – aber alles mit Blick auf die nächsten Tests. Am 29. März folgte der 2000m-Ergotest, bei dem ich mit einer neuen Bestzeit von 6:01 Minuten überzeugen konnte. Gleich am Tag danach stand die 6000m-Langstrecke im Einer an – ein wichtiges und richtungsweisendes Wochenende!

Erste Überprüfung in Brandenburg

Die Woche darauf ging es zur Regattastrecke nach Račice (Tschechien), wo die Vorbereitung für die erste Überprüfung im Einer über 2000m lief. Die Woche war leider ziemlich zäh – ich hatte Schwierigkeiten, den Einer richtig in Schwung zu bringen. Mit diesen Erfahrungen ging es dann vom 10. bis 13. April zur Überprüfung nach Brandenburg.

Mein Ziel dort war klar: unabhängig von der Platzierung wieder Spaß am Rennen zu finden. Und das hat funktioniert! Ich konnte mich für das B-Finale qualifizieren, wurde dort Fünfter, was insgesamt Platz 11 gesamt bedeutete – und in der U23-Wertung Platz 7. Nach den vorherigen Schwierigkeiten war das ein richtig starker Wert, auf dem sich aufbauen ließ.

Internationale Regatta in Gent

Zurück in Dresden trainierte ich wieder im Einer, aber auch in Ratzeburg – diesmal im Doppelvierer. Erste Kombinationen wurden getestet, und kurz darauf trainierte ich auch den Doppelzweier mit Moritz Küpper – für die Internationale Regatta in Gent (Belgien) am 10. Mai.

Dort starteten wir am Samstag im Doppelzweier und belegten im B-Finale Platz 3.

Am Sonntag ging es im Doppelvierer an den Start. Nach einem sehr starken Vorlauf qualifizierten wir uns als zeitschnellstes Boot für das A-Finale, wo wir dann Dritter wurden – hinter Tschechien und Portugal. Ein sehr gelungener Einstieg in die Saison!

Zweite Einer-Überprüfung in Hamburg

Zurück in Deutschland hieß es wieder: voller Fokus auf den Einer. Am 29. Mai stand die zweite Überprüfung an. Die Vorbereitung – teils in Dresden, teils in Račice – lief diesmal richtig gut. Doch ausgerechnet im Vorlauf in Hamburg konnte ich meine Leistung nicht abrufen und musste deshalb ins C-Finale, das ich dann aber souverän gewann. Es war schön, meine Leistung doch noch zeigen zu können!

Internationale Regatta in Ratzeburg: Doppelzweier & Doppelvierer

Direkt im Anschluss ging es weiter nach Ratzeburg zur Internationalen Regatta, wo ich erneut im Doppelzweier und Doppelvierer startete. Diesmal fuhr ich den Zweier mit Paavo Schewe – und das lief erstaunlich gut! Wir zogen ins A-Finale ein und erreichten dort Platz 3, obwohl wir bei 200m kurz ins Straucheln gerieten.

Im Doppelvierer am Sonntag lief es bis 1500m sehr stark – doch dann passierte es: Krebs! Eins unser Skull verhakte sich im Wasser, brach sogar, und wir mussten das Rennen zu dritt beenden. Am Ende reichte es nur für den letzten Platz. Sehr schade, aber solche Dinge passieren eben im Sport.

Nationaler Höhepunkt in Köln

Vom 19. bis 22. Juni fanden bei bestem Sommerwetter die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Köln statt – der nationale Höhepunkt der Saison. Für mich war es ein besonders wichtiger Wettkampf, denn ich startete sowohl im Doppelzweier mit Paavo als auch im Doppelvierer. Unser klarer Fokus lag auf dem Doppelzweier: Ein Sieg hätte die direkte Qualifikation für die U23-Weltmeisterschaft bedeutet, und das Feld war entsprechend stark besetzt.

Vorlauf und Hoffnungslauf – Spannung von Beginn an

Am Donnerstag starteten wir in den Vorlauf des Doppelzweiers. Nur der Sieger qualifizierte sich direkt für das A-Finale – der Rest musste in den Hoffnungslauf. In einem umkämpften Rennen mussten wir uns knapp den Favoriten vom Berliner Ruder-Club geschlagen geben. Am Freitag zeigten wir dann im Hoffnungslauf, was in uns steckt, und sicherten uns souverän den Einzug ins A-Finale.

Am selben Abend stand auch das Bahnverteilungsrennen im Doppelvierer auf dem Plan. Dieses beendeten wir locker auf Platz drei – eine gute Ausgangslage für das Finale.

Finaltag – Emotionen, Spannung und Erfolg

Am Samstag war es dann so weit: Finaltag. Um 11 Uhr gingen wir im A-Finale des Doppelzweiers an den Start. Es entwickelte sich ein packendes Rennen bis zur Ziellinie. Mit einem starken Mittelspurt konnten wir die favorisierten Berliner hinter uns lassen und uns den zweiten Platz sichern. Lediglich ein weiteres starkes Boot lag noch vor uns – ein großartiges Ergebnis, auf das wir sehr stolz sind.

Am Nachmittag stand dann das Finale im Doppelvierer an. Leider konnten wir hier krankheitsbedingt nicht ganz an die Leistungen zeigen, welche erwartet wurden als favorisiertes Boot. Dennoch erkämpften wir uns den dritten Platz – ein solides aber nicht zufrieden stellendes Ergebnis angesichts der Umstände.

Nominierung für die U23-WM – ein neuer Abschnitt beginnt

Am Montag, den 23. Juni, folgte dann die erfreuliche Nachricht: Ich wurde für die U23-Weltmeisterschaft in Poznań (Polen) im Doppelvierer nominiert. Damit ist meine nationale Saison offiziell beendet – der internationale Teil beginnt.

Nach zwei schwierigen Jahren mit gesundheitlichen Rückschlägen bin ich besonders stolz, mich zurückgekämpft zu haben und erneut die Nationalkleidung mit dem Adler auf der Brust tragen zu dürfen. In den letzten dreieinhalb Wochen arbeiteten wir hart in Ratzeburg und freuen uns nun darauf unseren Doppelvierer auf international Bühne zeigen zu dürfen.

Wir sehen uns im Ziel. 😉💪

Mit sportlichen Grüßen
Lukas

Euer Lukas Haaser

 

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